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Mehr Muskelmasse durch Epigenetik & Mitochondrien-Power

Muskelaufbau ist ein Thema, das viele Menschen interessiert, sei es aus ästhetischen Gründen, zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit oder zur Steigerung der allgemeinen Gesundheit. Es gibt unzählige Ratschläge und Konzepte, die sich mit diesem Thema beschäftigen, doch oft bleiben wichtige Aspekte aus der Zellbiologie unberücksichtigt. In diesem Artikel werden wir tief in die Wissenschaft hinter dem Muskelaufbau eintauchen und dabei auch die neuesten Erkenntnisse aus der Epigenetik und der Funktion der Mitochondrien betrachten.

Inhaltsverzeichnis

Muskelaufbau: Die Grundlagen

Training & Belastung

Um Muskelmasse aufzubauen, ist gezielte Belastung unerlässlich. Durch Training werden deine Muskelzellen angeregt, ihre Kompensationsfähigkeit zu erhöhen. Dies geschieht durch die Aktivierung bestimmter Gene, die für die Energiebereitstellung (metabolische Anpassung) und das Zellwachstum (morphologische Anpassung) verantwortlich sind. Effektives Training führt zur Superkompensation, bei der die Intervalle und Intensität des Trainings optimal eingestellt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Superkompensation ist ein zentraler Begriff im Muskelaufbau. Es beschreibt den Prozess, bei dem dein Körper nach einer Trainingsbelastung nicht nur auf das Ausgangsniveau zurückkehrt, sondern die Leistungsfähigkeit darüber hinaus steigert. Dieser Effekt tritt ein, wenn die Regenerationsphasen optimal genutzt werden und genügend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Die Kunst besteht darin, das richtige Timing für Belastung und Erholung zu finden, um kontinuierliche Fortschritte zu erzielen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Trainingsintensität. Um Muskelwachstum zu stimulieren, muss das Training eine gewisse Intensität aufweisen. Dies kann durch schwere Gewichte, hohe Wiederholungszahlen oder kurze Pausen zwischen den Sätzen erreicht werden. Deine Muskeln müssen herausgefordert werden, um zu wachsen. Zu leichte Belastungen führen nicht zu den gewünschten Anpassungen.

Ernährung und Makronährstoffe

Eine adäquate Zufuhr von anabolen Makronährstoffen, insbesondere Protein, ist für den Muskelaufbau essentiell. Proteine bestehen aus Aminosäuren, die als Bausteine für Muskelgewebe dienen. Die optimale Gewichtung einzelner Aminosäuren ist oft umstritten, aber die grundsätzliche Bedeutung von Protein für den Muskelaufbau ist allgemein anerkannt. Ebenso wichtig sind Mikronährstoffe wie Spurenelemente, Elektrolyte und Vitamine, die als „Schmieröl“ im Zellstoffwechsel fungieren.

Protein ist der wichtigste Makronährstoff für den Muskelaufbau. Es liefert die nötigen Aminosäuren für die Proteinsynthese, den Prozess, bei dem neue Muskelproteine gebildet werden. Dein täglicher Proteinbedarf kann je nach Trainingsintensität und -umfang variieren. Allgemein wird eine Zufuhr von 1,6 bis 2,2 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Für Kraftsportler kann dieser Bedarf sogar höher sein.

Kohlenhydrate sind ebenfalls wichtig, da sie die Hauptenergiequelle für intensives Training darstellen. Eine ausreichende Kohlenhydratzufuhr stellt sicher, dass die Glykogenspeicher in deinen Muskeln gefüllt sind und somit genügend Energie für harte Trainingseinheiten zur Verfügung steht. Fette spielen eine Rolle bei der Hormonproduktion, insbesondere bei der Synthese von Testosteron, das für den Muskelaufbau essenziell ist.

Die Rolle der Epigenetik

Was ist Epigenetik?

Epigenetik bezieht sich auf die Mechanismen, die bestimmen, welche Gene zu welchem Zeitpunkt und in welcher Kombination aktiviert werden. Diese feine Steuerung ist vergleichbar mit einem Klavier, bei dem die begrenzte Anzahl von Tasten eine schier unendliche Vielfalt an Melodien ermöglicht. Für den Muskelaufbau sind insbesondere zwei Signalwege von Bedeutung: PGC-1 und VDR. Epigenetische Veränderungen können durch verschiedene äußere Faktoren wie Ernährung, Umwelt und Training beeinflusst werden. Diese Veränderungen sind nicht permanent und können sich im Laufe der Zeit anpassen, was bedeutet, dass du durch bestimmte Lebensstiländerungen positive Effekte auf den Muskelaufbau erzielen kannst.

PGC-1: Der Königssignalweg

PGC-1 wird durch den Verbrauch der muskulären Energievorräte aktiviert und leitet die Bildung neuer Mitochondrien und Muskelfasern ein1. Dies kann nicht nur durch Training, sondern auch durch Kälte (Wärmeproduktion) gefördert werden. Negative Einflüsse auf diesen Signalweg sind unter anderem steigendem Alter, hyperkalorische Ernährung, Übergewicht und stille Entzündungen (Silent Inflammation), die durch Übertraining2 ausgelöst oder verschlechtert werden können.

PGC-1 ist ein Coaktivator, der die Expression von Genen reguliert, die an der Energieproduktion und dem oxidativen Metabolismus beteiligt sind. Durch die Aktivierung dieses Signalwegs können mehr Mitochondrien in deinen Muskelzellen gebildet werden, was zu einer höheren Energieproduktion und verbesserten Ausdauer führt. Kälteexposition und intensives Training können diesen Signalweg stimulieren und somit den Muskelaufbau fördern.

Silent Inflammation ist ein Zustand chronischer, niedriggradiger Entzündungen, der oft unbemerkt bleibt. Sie kann durch verschiedene Faktoren wie Stress, schlechte Ernährung und Übertraining ausgelöst werden. Silent Inflammation kann den Muskelaufbau behindern und das Verletzungsrisiko erhöhen.3 Daher ist es wichtig, Entzündungen in deinem Körper zu minimieren und durch eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Regeneration vorzubeugen. Auch eine zusätzliche Zufuhr von Polyphenolen wie Quercetin, EGCG, Astaxanthin und Resveratrol macht in diesem Zusammenhang durchaus Sinn.4

VDR: Vitamin-D-Rezeptor

Der VDR-Signalweg ist ebenfalls entscheidend für den Muskelaufbau. Vitamin D ist seit langem für seine Bedeutung im Muskelstoffwechsel bekannt, aber auch die Funktionalität des Vitamin-D-Rezeptors spielt eine wichtige Rolle. Ein Mangel an Vitamin D führt zur Abnahme von Muskelmasse und erhöhtem Verletzungsrisiko.5 Allerdings ist nicht nur der Spiegel von Vitamin D entscheidend, sondern auch die Verfügbarkeit und Funktion des VDR, der die Zielgene reguliert. Ein Defizit in der Funktionalität des VDR kann die anabole Kapazität deiner Muskelzellen reduzieren und das Risiko für Entzündungen erhöhen. Es ist übrigens bekannt, dass selbst unter Profisportlern ein Vitamin-D Mangel weit verbreitet ist (ca. 30%), bzw. eine suboptimale Vitamin D-Versorgung.6

Vitamin D wirkt über den VDR und beeinflusst die Genexpression in deinen Muskelzellen.7 Der VDR ist in vielen Geweben des Körpers vorhanden und reguliert eine Vielzahl von Prozessen, darunter den Kalziumhaushalt, die Immunfunktion und die Muskelgesundheit. Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel und eine gute Funktion des VDR sind daher entscheidend für den Muskelaufbau.

Nukleotide: Die vergessenen Nährstoffe

Bedeutung der Nukleotide

Nukleotide sind essenzielle Komponenten unserer DNA und RNA und somit Träger unserer genetischen Information. Sie sind unerlässlich für die Genaktivierung und die Energieproduktion in unseren Zellen. Für den Muskelaufbau sind sie besonders wichtig, da sie die Baupläne und die Konstruktionsmaschinerie für die Proteinsynthese bereitstellen. Studien zeigen, dass die kombinierte Gabe von Nukleotiden und Aminosäuren der alleinigen Zufuhr von Protein überlegen ist.

Nukleotide spielen eine Schlüsselrolle in vielen biologischen Prozessen. Sie sind Bausteine der Nukleinsäuren (DNA und RNA) und sind an der Energiespeicherung und -übertragung beteiligt. Adenosintriphosphat (ATP), das primäre Energieübertragungsmolekül in Zellen, besteht ebenfalls aus Nukleotiden. Ein ausreichender Vorrat an Nukleotiden ist daher entscheidend für die effiziente Proteinsynthese und die Energieproduktion in deinen Muskelzellen. Studien belegen sogar, dass eine kombinierte Gabe von Aminosäuren und Nukleotiden der alleinigen Zufuhr hochdosierter Proteine deutlich überlegen ist.8

Quellen und Bedarf

Dein Körper kann Nukleotide grundsätzlich selbst herstellen, aber bei erhöhtem Bedarf, wie etwa bei intensivem Training, kann diese Kapazität schnell ausgeschöpft sein. Die Zufuhr durch nukleotidreiche Lebensmittel ist heutzutage weniger üblich, weshalb eine gezielte Supplementation sinnvoll sein kann. Nukleotide fördern nicht nur den Muskelaufbau, sondern erhöhen auch den Spiegel von IGF-1, einem wichtigen Wachstumsfaktor.9

Nukleotidreiche Lebensmittel sind vor allem Innereien wie Leber, Nieren und Herz. Da diese Lebensmittel nicht mehr so häufig konsumiert werden, kann eine Supplementation notwendig sein, um den erhöhten Bedarf zu decken. Nukleotide sind besonders in der Wachstums- und Regenerationsphase wichtig, da sie die Zellteilung und die Proteinsynthese unterstützen.

Mitochondrien: Die Kraftwerke der Zellen

Bedeutung der Mitochondrien

Mitochondrien spielen eine zentrale Rolle bei der Energieproduktion und der Steuerung vieler zellulärer Prozesse, einschließlich der Genexpression.10 Ihre Gesundheit und Anzahl sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Anpassung an Training. Übertraining und unzureichende Superkompensation stehen oft im Zusammenhang mit mitochondrialen Defiziten.11

Mitochondrien sind die Hauptenergieproduzenten in den Zellen. Sie wandeln Nährstoffe in ATP um, das als Energiequelle für zelluläre Prozesse dient. Eine hohe Anzahl und Qualität der Mitochondrien ist entscheidend für die Energieversorgung deiner Muskelzellen und somit für die körperliche Leistungsfähigkeit. Trainingsanpassungen, die auf eine Verbesserung der mitochondrialen Funktion abzielen, können die Ausdauer und die Kraft signifikant steigern.

Förderung der mitochondrialen Gesundheit

Die Optimierung der mitochondrialen Gesundheit umfasst die Entfernung beschädigter Mitochondrien (Mitophagie) und die Bildung neuer Mitochondrien (Biogenese). Dies kann durch verschiedene Maßnahmen wie aerobe Belastung, Kälteanwendungen12, Hypoxie (z.B. Höhentraining), bestimmte Wirkstoffe (z.B. Spermidin13, Polyphenole14) und Ernährungsumstellungen (Fasten, Intervallfasten15, Ketogene Ernährung16) erreicht werden. Neben der Qualitätssicherung ist auch die Bereitstellung ausreichender Nährstoffe entscheidend. Zu den wichtigen Nährstoffen zählen beispielsweise Phospholipide, Q10, Carnitin. Zusätzlich sind Phospholipide, Alpha-Liponsäure, und eine Vielzahl an Aminosäuren, einschließlich Taurin, erforderlich. Daher ist es sinnvoller, auf Nährstoffkombinationen zu setzen, die gezielt auf die Anforderungen der Mitochondrien abgestimmt sind. Dies ist besonders wichtig, da auch das Verhältnis der einzelnen Komponenten zueinander eine entscheidende Bedeutung hat.

Mitophagie ist der Prozess, bei dem beschädigte Mitochondrien abgebaut und recycelt werden. Dies ist wichtig, um die Effizienz der zellulären Energieproduktion aufrechtzuerhalten. Biogenese ist die Bildung neuer Mitochondrien und kann durch regelmäßiges Ausdauertraining und bestimmte Nährstoffe stimuliert werden. Eine gesunde Mitochondrienpopulation ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit und die Regeneration deiner Muskelzellen.

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Förderung der mitochondrialen Gesundheit kann die Trainingsanpassungen optimieren und die allgemeine Gesundheit verbessern. Dies umfasst sowohl spezifische Trainingsmethoden als auch eine gezielte Ernährung und Supplementation. Durch die Kombination dieser Strategien kannst du deine körperliche Leistungsfähigkeit maximieren und deine Muskelaufbauziele effizienter erreichen.

Galactose & Carnitin

Eine interessante Kombination zur Förderung der Fettverbrennung in den Mitochondrien ist Galactose und Carnitin. Galactose regt den Import und die Verbrennung von Fettsäuren an und senkt die Bildung von Laktat (Milchsäure)19. Diese Kombination kann die Energieproduktion steigern und die Leistung bei aerober Belastung verbessern.

Galactose ist ein Monosaccharid, das als alternative Energiequelle genutzt werden kann. Es hat den Vorteil, dass es die Laktatbildung reduziert und somit die muskuläre Ermüdung hinauszögert. Carnitin ist eine Verbindung, die für den Transport von Fettsäuren in die Mitochondrien unerlässlich ist, wo diese zur Energiegewinnung verbrannt werden. Eine ausreichende Zufuhr von Carnitin kann die Fettverbrennung und die Energieproduktion in deinen Muskelzellen verbessern.

Praktische Anwendungen & spezifische Empfehlungen

Trainingsstrategien für maximalen Muskelaufbau

Ein gezieltes und abwechslungsreiches Trainingsprogramm ist entscheidend für deinen Muskelaufbau. Es sollte aus einer Kombination von Krafttraining, Ausdauertraining und speziellen Techniken zur Verbesserung der mitochondrialen Funktion bestehen. Hier sind einige spezifische Empfehlungen für dich:

  1. Periodisierung: Ein gut strukturierter Trainingsplan sollte verschiedene Phasen mit unterschiedlichen Zielen umfassen, z.B. Hypertrophie (Muskelwachstum), Kraft und Ausdauer. Durch die Variation der Trainingsreize kannst du eine optimale Anpassung deiner Muskulatur erreichen.
  2. Progressive Überlastung: Um kontinuierliche Fortschritte zu erzielen, muss die Trainingsintensität schrittweise erhöht werden. Dies kann durch Erhöhung des Gewichts, der Wiederholungszahl oder der Trainingsfrequenz erreicht werden.
  3. Spezifische Übungen: Grundübungen wie Kniebeugen, Kreuzheben und Bankdrücken sollten die Basis deines Trainingsprogramms bilden, da sie mehrere Muskelgruppen gleichzeitig ansprechen und eine hohe mechanische Belastung erzeugen.
  4. Erholung & Regeneration: Ausreichende Erholungsphasen sind entscheidend für deinen Muskelaufbau. Dies beinhaltet nicht nur Ruhetage, sondern auch Maßnahmen zur Förderung der Regeneration wie Stretching, Massagen & Kälteanwendungen.

Ernährungstipps für optimalen Muskelaufbau

Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten und Mikronährstoffen ist, bildet die Grundlage für Deinen Muskelaufbau. Hier sind einige spezifische Ernährungstipps für sich:

  1. Proteinreiche Lebensmittel: Quellen wie Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und pflanzliche Proteine (z.B. Hülsenfrüchte, Tofu, Quinoa) sollten regelmäßig in Deinen Speiseplan integriert werden.
  2. Nukleotidreiche Lebensmittel: Wie bereits erwähnt, sind Innereien wie Leber und Nieren gute Quellen für Nukleotide. Diese sollten in deine Ernährung integriert oder durch Supplemente ergänzt werden.
  3. Kohlenhydrate für Energie: Vollkornprodukte, Obst und Gemüse liefern die nötige Energie für intensive Trainingseinheiten und unterstützen die Regeneration deiner Glykogenspeicher.
  4. Gesunde Fette: Nüsse, Samen, Avocados und fettreiche Fische liefern essentielle Fettsäuren, die für die Hormonproduktion und die Zellgesundheit wichtig sind.

Supplementierung für maximalen Erfolg

Neben einer ausgewogenen Ernährung können bestimmte Supplements deinen Muskelaufbau unterstützen:

  1. Protein-Supplements: Whey-Protein, Casein und pflanzliche Proteinpulver sind bequeme Optionen, um deinen täglichen Proteinbedarf zu decken.
  2. BCAAs: Besonders vor und nach dem Training können BCAAs die Muskelproteinsynthese fördern und den Muskelabbau verhindern.17
  3. Kreatin: Kreatin ist eines der am besten erforschten Supplements und kann deine Kraft und Muskelmasse erhöhen.
  4. Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können deine Regeneration und allgemeine Gesundheit unterstützen.
  5. Vitamine & Mineralstoffe: Besonders Vitamin D, Magnesium und Zink spielen eine wichtige Rolle im Muskelstoffwechsel und sollten bei Bedarf supplementiert werden.

Spezifische Nährstoffe für den Muskelaufbau

Essentielle Aminosäuren und BCAAs

Aminosäuren sind die Grundbausteine der Proteine und spielen eine zentrale Rolle im Muskelaufbau. Besonders wichtig sind die verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAAs: Leucin, Isoleucin und Valin), die nicht nur anabole Prozesse fördern, sondern auch die mitochondriale Biogenese unterstützen und die antioxidative Kapazität erhöhen. Sie schützen vor Mikrotraumen und Muskelschäden und liefern direkt Brennmaterial für die Energieproduktion.

Leucin ist die wichtigste BCAA für den Muskelaufbau, da es die Proteinsynthese direkt stimuliert. Isoleucin und Valin unterstützen diesen Prozess und liefern zusätzliche Energie für intensive Trainingseinheiten.20 Eine ausreichende Zufuhr von BCAAs kann die Muskelproteinsynthese fördern und den Muskelabbau während intensiven Trainings verhindern.

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Bedarf und Supplementation

Der Bedarf an Aminosäuren bei Sportlern ist deutlich höher als die allgemein empfohlenen täglichen Zufuhrmengen. Je nach Leistungsniveau sollte die Eiweißzufuhr um bis zu 100% erhöht werden.21 Eine hohe Proteinzufuhr über Nahrung kann jedoch Herausforderungen wie erhöhte Stickstofflast, Insulinfreisetzung22 und Verdauungsprobleme mit sich bringen. Die Einnahme leicht resorbierbarer Aminosäuren in Form von Supplements kann diese Probleme umgehen und die Effizienz der Proteinversorgung verbessern.

Zu viel Eiweiß kann auch kontraproduktiv sein

Der Körper kann oft nicht die gesamte Menge an Proteinen, die du zu dir nimmst, in nützliche Aminosäuren umwandeln. Dies hängt stark davon ab, wie gut deine Verdauungsorgane funktionieren. Probleme im Darm, wie etwa ein Reizdarmsyndrom, können dazu führen, dass weniger Proteine richtig verwertet werden. Stattdessen können schädliche Abfallprodukte wie Ammoniak, Indole, Phenole und Sulfide entstehen. Eine sehr proteinreiche Ernährung kann zudem deine Darmflora negativ beeinflussen und Verdauungsprobleme verursachen.

Clevere Kombiprodukte mit Aminosäuren und Nukleotidenmachen den Unterschied

Es empfiehlt sich daher, auf leicht verdauliche Aminosäuren zu setzen, die speziell auf deine Bedürfnisse abgestimmt sind. Sie sind einfacher für den Körper zu verwerten und umgehen Probleme wie eine übermäßige Stickstoffbelastung, unnötige Insulinausschüttung, Übersäuerung und Verdauungsstörungen.

Aminosäuren Supplements können besonders nützlich sein, wenn dein Bedarf über die normale Ernährung nicht gedeckt werden kann. Sie sind leicht verdaulich und können schnell vom Körper aufgenommen werden. Besonders nach dem Training können Aminosäuren Supplements die Regeneration beschleunigen und den Muskelaufbau unterstützen.

Für einen erfolgreichen Muskelaufbau ist es entscheidend, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der sowohl Training als auch Ernährung und Zellbiologie berücksichtigt. Die Kombination von Aminosäuren, Nukleotiden und epigenetischen Aktivatoren wie Polyphenolen und Vitamin-D-Bindeprotein kann deine Trainingseffekte maximieren. Ebenso wichtig ist die Unterstützung der mitochondrialen Gesundheit durch gezielte Nährstoffkombinationen. Dieser umfassende Ansatz kann nicht nur deine Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch deine Zellgesundheit nachhaltig verbessern. Durch die Integration dieser Erkenntnisse in dein Training und deine Ernährung kannst du deine Muskelaufbauziele effizienter und nachhaltiger erreichen. Probiere verschiedene Strategien aus, um herauszufinden, was für deinen Körper am besten funktioniert, und pass deinen Ansatz entsprechend an. Mit Geduld, Disziplin und der richtigen Unterstützung kannst du beeindruckende Fortschritte im Muskelaufbau erzielen.

Dieser Artikel beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:

Literaturverzeichnis & Quellen

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