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Blut-Hirn-Schranke reparieren und schützen

Die Blut-Hirn-Schranke ist eine natürliche Barriere zwischen deinem Blutkreislauf und deinem Nervensystem. Warum dein Körper diese Grenze braucht und warum du sie schützen solltest, zeigt dir dieser Artikel.

Themen dieses Blogartikels:

Inhaltsverzeichnis

Definition: Was ist eine Blut-Hirn-Schranke?

Deine Blut-Hirn-Schranke schützt dein Gehirn, indem sie verhindert, dass Giftstoffe und Krankheitserreger von deinem Blut in dein Gehirn gelangen können. Sie spielt damit eine ähnlich wichtige Rolle für deinen Körper wie die Darm-Hirn-Achse.

Normalerweise funktioniert die Blut-Hirn-Schranke automatisch und ohne, dass du dir Gedanken darüber machen müsstest. Allerdings kann es vorkommen, dass die Funktion dieser Barriere eingeschränkt wird, was zu Krankheiten und unangenehmen Symptomen führen kann. Auf der anderen Seite kann es vorkommen, dass Medikamente, Naturstoffe oder Aminosäuren notwendig sind, damit bestimmte Stoffe, die unser Gehirn positiv beeinflussen, die Blut-Hirn-Schranke einfacher überwinden können.

Die Informationen in diesem Artikel helfen dir, die Mechanismen der Blut-Hirn-Schranke besser zu verstehen und zeigen, wie du die Schranke aufrecht erhalten kannst.

Welche Bestandteile hat die Blut-Hirn-Schranke?

Wenn es um das Gehirn geht, denkst du vielleicht sofort an Nervenzellen. Doch wusstest du, dass Nervenzellen gar nicht Teil deiner Blut-Hirn-Schranke sind? Sie haben nur über die sogenannten Astrozyten überhaupt Kontakt zur Schranke. Nervenzellen sind also kein direkter Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke.

Zellen und Gewebe der Blut-Hirn-Schranke

Stattdessen sind folgende Zellen und Gewebe dafür verantwortlich, dass dein Gehirn nur mit guten Stoffen versorgt wird und Schadstoffe wie Krankheitserreger draußen bleiben müssen:

  • Endothelzellen: Die Endothelzellen kleiden die Wände deiner Blutgefäße von innen aus und kontrollieren, welche Stoffe in das Nervensystem des Gehirns eindringen dürfen und welche nicht. Sie stehen dicht an dicht und bilden eine starke Schutzmauer, indem sie ihre Zwischenräume mit Hilfe sogenannter Tight-Junction-Proteine verschließen. Diese Zellschicht, die aus den dicht zusammenstehenden Endothelzellen besteht, wird Endothel genannt. „Endo“ bedeutet übersetzt so viel wie innen.
  • Basalmembran: Das Endothel ist von einer Membran umgeben, die alles zusammenhält. Diese Basalmembran befindet sich mit den umliegenden Zellen im Austausch und hat ein Wörtchen bei der Entscheidung mitzureden, welche Stoffe die Schranke zum Gehirn passieren dürfen und welche nicht.
  • Perizyten: Eingebettet in die Basalmembran befinden sich die Perizyten. Diese Zellen kommunizieren mit den Endothelzellen und können kontrahieren und somit den Blutfluss steuern. Außerdem zeigen sie Makrophagenaktivität. Makrophagen sind Fresszellen, die Erreger wortwörtlich auffressen.
  • Astrozyten: Um die Basalmembran herum sitzen ebenfalls Zellen - die Astrozyten. Sie helfen den Endothelzellen dabei, die Barriere zum Gehirn zu verteidigen und tragen zur Versorgung der Nervenzellen bei. Die Astrozyten senden Botenstoffe aus, die die Durchlässigkeit des Endothels beeinflussen. Über die Astrozyten haben Nervenzellen Kontakt zur Außenwelt, die darüber auch in Verbindung mit dem Nervensystem steht.

Funktionieren all diese Zellen und Elemente wie vorgesehen, haben unerwünschte Stoffe kaum eine Chance, in deinem Gehirn Störungen zu verursachen. Doch was bringt die Blut-Hirn-Schranke aus dem Gleichgewicht?

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Diese Stoffe beeinträchtigen die Funktion deiner Blut-Hirn-Schranke & des Gehirns

Es gibt einige ungebetene Gäste, die deine Blut-Hirn-Schranke passieren können, obwohl sie es nicht sollten. Ist die Barriere beschädigt, lässt sie sich nicht reparieren. Deshalb ist es wichtig, sie zu schützen und dafür zu sorgen, dass die Blut-Hirn-Schranke in Takt bleibt. Dafür solltest du bestimmte Stoffe von ihr fernhalten und ungesunde Verhaltensweisen vermeiden. Welche Stoffe und Angewohnheiten das sind und welche negativen Auswirkungen sie auf die Barriere zum Gehirn haben können, zeigt die folgende Übersicht:

Nikotin, Alkohol und Drogen

Dass Substanzen wie Nikotin, Alkohol und Kokain schädlich für den Körper sind, steht außer Frage. Aber wusstest du, dass sie klein genug sind, um deine Blut-Hirn-Schranke zu passieren? Diese Substanzen können also das Gehirn beeinflussen, wenn du sie in deinen Körper lässt.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum Rauchen, Trinken und der Konsum von Drogen schlecht für dein Wohlbefinden sind: Drogen, Nikotin¹ und Alkohol, die durch diese Angewohnheiten in deinen Körper gelangen, können die Blut-Hirn-Schranke beeinflussen und sie sogar beschädigen². Außerdem verursachen die Substanzen oxidativen Stress³, der ebenfalls zu einer Störung der Blut-Hirn-Schranke führen kann.

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Strahlung

Eine weitere Gefahr, die außerhalb deines Körpers lauert und das Gleichgewicht in deinem Körper zu stören droht, ist elektromagnetische Strahlung. Sie geht zum Beispiel von deinem Handy aus. Diese und andere Formen von Strahlung können sich negativ auf die Blut-Hirn-Schranke auswirken, indem sie ihre Durchlässigkeit für schädliche Substanzen erhöhen⁴.

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Falsche Ernährung

Falls du eine Naschkatze bist, ist es an der Zeit, Alternativen zu Zucker zu finden. Denn zu viel davon ist genauso wie ein Zuviel an anderen Kohlenhydraten schädlich für die Blut-Hirn-Schranke und für das Gehirn. Ein hoher Blutzuckerspiegel wird häufig mit Entzündungen und einem gestörten Hunger-Satt-Gefühl in Verbindung gebracht und kann das Gedächtnis schwächen⁸.

Wie viel ist zu viel? Bedenklich wird der Konsum von Zucker, wenn er den empfohlenen Verbrauch von 25 g am Tag deutlich übersteigt.

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Künstliche Lebensmittelzusätze

Zucker und andere Kohlenhydrate sind nicht die einzigen Stoffe, die sich auf die Barriere zwischen Gehirn und Blutkreislauf auswirken können. Künstliche Zusatzstoffe in Lebensmitteln stehen ebenfalls im Verdacht, Störungen im Gehirn zu verursachen. Zwar steht die Forschung in diesem Bereich noch am Anfang. Es gibt aber bereits Hinweise darauf, dass Glutamat unsere Blut-Hirn-Schranke beeinflusst⁵.

Außerdem haben Versuche mit dem Süßstoff Aspartam gezeigt, dass aufgrund dieses Stoffes oxidativer Stress im Gehirn entstehen kann⁶. Wir wollen keine voreiligen Schlüsse ziehen, da auch bei diesem Stoff noch weitergehende Forschung notwendig ist. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir es aber.

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Metalle

Durch Zitronensäure können Metalle gebunden werden, die es dann relativ leicht haben, durch die Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn zu gelangen. Gerade bei Aluminium sorgt eine Kombination mit Zitronensäure zu einer erhöhten Aufnahme. Darum solltest du Töpfe und Geschirr aus Aluminium vermeiden⁷ und auch das Backen mit Alufolie lieber lassen.

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Erkrankungen

Viren und Bakterien schwächen nicht nur dein Immunsystem, sondern sie sind auch noch besonders hinterhältige Eindringlinge. Einige von ihnen binden sich Huckepack an gehirngängige Stoffe, um in dein Denkorgan zu gelangen und die Prozesse dort durcheinander zu bringen.

Vorsicht ist vor allem bei einem ernsthaften Krankheitsverlauf geboten, bei dem der Erreger ins Blut gelangt (Sepsis). Entzündungen und einige Erkrankungen können unsere Blut-Hirn-Schranke ebenfalls schädigen und sie durchlässiger machen.

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Die Blut-Hirn-Schranke als Hindernis für Medikamente und Pflanzenstoffe?

So wichtig die Blut-Hirn-Schranke des Menschen für den Schutz des Gehirns ist: Bei der Einnahme von Medikamenten oder Pflanzenstoffen kann sie auch auch nachteilig wirken. Ein Beispiel dafür ist Dopamin: Der Botenstoff, den du als Glückshormon kennst, kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Nimmst du jedoch eine Vorstufe des Stoffs ein, kann dieser problemlos in dein Gehirn gelangen und dort zu Dopamin umgebaut werden⁹. Diese Erkenntnis machte man sich in der Medikamentenentwicklung zunutze. Heute erhalten Parkinson-Patienten eine Vorstufe des Dopamins namens L-Dopa.

Auch viele Pflanzenstoffe haben Schwierigkeiten, die Schranke zwischen Blut und Gehirn zu überwinden. Allerdings sind wissenschaftliche Paper zu diesem Thema rar. Bei pflanzlichen Wirkstoffen ist deshalb meist fraglich, ob und wie sie die Blut-Hirn-Schranke überqueren.

Wie kannst du deine Blut-Hirn-Schranke fit halten?

Du kennst jetzt die wichtigsten Aufgaben und Funktionen der Blut-Hirn-Schranke und weißt, wie wichtig diese Barriere ist. Damit dir schädliche Substanzen nicht buchstäblich auf die Nerven gehen, solltest du dich gut um deinen Körper kümmern.

Tipps für den Alltag

  • Ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle für dein Wohlbefinden. Sie hilft dir, Erkrankungen vorzubeugen, fit durch den Alltag zu gehen und ganz nebenbei etwas für den Schutz der Blut-Hirn-Schranke und des Gehirns zu tun.
  • Die Barriere deines Gehirns besteht aus Blutgefäßen, Tight Junctions, Endothelzellen und anderen Elementen, die von Stoffen wie Alkohol, Drogen und Nikotin gestört werden können. Deshalb ist es besser, auf solche Substanzen zu verzichten.
  • Baue stattdessen lieber etwas mehr Bewegung in deinen Alltag ein. Wie wäre es zum Beispiel mit täglichen Spaziergängen und Yoga?
  • Neben sportlicher Aktivität ist ausreichend Schlaf wichtig, um die Funktion der Blut-Hirn-Schranke des Gehirns zu unterstützen. Mit Yoga oder Meditation kommst du abends zur Ruhe oder nach einer Erkrankung langsam wieder zurück zu alter Form.

Wenn du mehr über Themen wie Ernährung, Bewegung und erholsamen Schlaf wissen möchtest und Tipps für mehr Wohlbefinden suchst, dann ist unser Wissensblog die richtige Anlaufstelle für dich.

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Dieser Artikel beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:

Literaturverzeichnis

  1. Sharma, H. S., Muresanu, D., Sharma, A., & Patnaik, R. (2009). Cocaine-induced breakdown of the blood-brain barrier and neurotoxicity. International review of neurobiology, 88, 297–334
  2. Sharma, H. S., & Ali, S. F. (2008). Acute administration of 3,4-methylenedioxymethamphetamine induces profound hyperthermia, blood-brain barrier disruption, brain edema formation, and cell injury. Annals of the New York Academy of Sciences, 1139, 242–258
  3. Lochhead, J. J., McCaffrey, G., Quigley, C. E., Finch, J., DeMarco, K. M., Nametz, N., & Davis, T. P. (2010). Oxidative stress increases blood-brain barrier permeability and induces alterations in occludin during hypoxia-reoxygenation. Journal of cerebral blood flow and metabolism : official journal of the International Society of Cerebral Blood Flow and Metabolism, 30(9), 1625–1636
  4. Tang, J., Zhang, Y., Yang, L., Chen, Q., Tan, L., Zuo, S., Feng, H., Chen, Z., & Zhu, G. (2015). Exposure to 900 MHz electromagnetic fields activates the mkp-1/ERK pathway and causes blood-brain barrier damage and cognitive impairment in rats. Brain research, 1601, 92–101
  5. Hermanussen, M., García, A. P., Sunder, M., Voigt, M., Salazar, V., & Tresguerres, J. A. (2006). Obesity, voracity, and short stature: the impact of glutamate on the regulation of appetite. European journal of clinical nutrition, 60(1), 25–31
  6. Choudhary, A. K., & Pretorius, E. (2017). Revisiting the safety of aspartame. Nutrition reviews, 75(9), 718–730
  7. Wang L. (2018). Entry and Deposit of Aluminum in the Brain. Advances in experimental medicine and biology, 1091, 39–51
  8. Beilharz, J. E., Maniam, J., & Morris, M. J. (2015). Diet-Induced Cognitive Deficits: The Role of Fat and Sugar, Potential Mechanisms and Nutritional Interventions. Nutrients, 7(8), 6719–6738
  9. Lewitt P. A. (2008). Levodopa for the treatment of Parkinson's disease. The New England journal of medicine, 359(23), 2468–2476