Wissensblog > Ernährung

Die Darm-Hirn-Achse - wie arbeiten Darm und Hirn zusammen?

Hast du dich schon einmal gefragt, warum du manchmal „aus dem Bauch heraus“ entscheidest? Oder warum ein flaues Gefühl im Magen auftaucht, wenn du nervös bist? Dies sind keine reinen Zufälle. Zwischen deinem Gehirn und deinem Darm existiert eine enge Verbindung, die sogenannte Darm-Hirn-Achse¹. In diesem Artikel lernst du, warum dein Darm viel mehr ist als nur ein Verdauungsorgan & wie du durch Ernährung, Lebensstil und Achtsamkeit dein Wohlbefinden positiv beeinflussen kannst.

Themen dieses Blogartikels:

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Darm-Hirn-Achse?

Stell dir deinen Körper als ein ausgeklügeltes Netzwerk vor, in dem alle Systeme miteinander kommunizieren. Die Darm-Hirn-Achse ist eine bidirektionale Kommunikationsstrecke zwischen deinem Magen-Darm-Trakt und deinem zentralen Nervensystem (also Gehirn und Rückenmark).² Diese Kommunikation ist nicht nur rein nervlicher Natur, sondern beinhaltet auch hormonelle und immunologische Signale. All das bedeutet, dass dein Darm mit deinem Gehirn „spricht“ – und umgekehrt. Dies kann deine körperliche als auch deine mentale Gesundheit beeinflussen.³

1.1. Die Rolle des enterischen Nervensystems

Vielleicht hast du schon einmal den Begriff „Bauchhirn“ gehört. Damit ist das sogenannte enterische Nervensystem (ENS) gemeint, das im Darm sitzt. Es besteht aus einem dichten Netz von Neuronen, das in Sachen Komplexität mit dem Gehirn selbst vergleichbar ist⁴. Das ENS ist für die Steuerung der Verdauung zuständig und kann viele Prozesse sogar unabhängig vom Gehirn regeln. Dennoch tauscht es ständig Signale mit dem zentralen Nervensystem aus. Diese ständige Kommunikation ist der Grund dafür, dass wir eine regelrechte „Bauchintelligenz“ besitzen.

1.2. Mikrobiom: Die heimliche Supermacht

Neben dem ENS spielt das Darmmikrobiom – also die Gemeinschaft der im Darm lebenden Mikroorganismen – eine Schlüsselrolle in der Darm-Hirn-Achse⁵. Bakterien, Viren und Pilze, die in deinem Darm wohnen, sind für weitaus mehr zuständig als nur die Verdauung von Nahrung. Sie produzieren Vitamine, unterstützen dein Immunsystem und bilden Botenstoffe, die direkt oder indirekt dein Gehirn erreichen können. Wenn es deinem Mikrobiom gut geht, profitiert in der Regel dein gesamter Organismus. Gerät das Mikrobiom jedoch aus dem Gleichgewicht, kann sich das auf deine Stimmung, deine Konzentrationsfähigkeit und deine allgemeine Gesundheit auswirken⁶.

2. Warum ist die Darm-Hirn-Achse für Dich so wichtig?

Vielleicht fragst du dich: „Warum sollte ich mich damit beschäftigen? Mein Darm arbeitet doch sowieso einfach vor sich hin.“ Die Antwort lautet: Weil deine Darmgesundheit viel enger mit deinem geistigen Befinden verknüpft ist, als man lange angenommen hat. Die Darm-Hirn-Achse wirkt sich unmittelbar auf deine Emotionen, dein Stresslevel und sogar auf die Entstehung verschiedener Erkrankungen aus. Die Wechselwirkungen zwischen dem Darm und dem Gehirn sind besonders im Hinblick auf neurologische Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer von Bedeutung, da sie das Verständnis dieser Erkrankungen und die Rolle des Gehirns in der Darm-Hirn-Achse erweitern.

2.1. Stimmung und mentale Gesundheit

Hast du schon bemerkt, dass ein unwohles Bauchgefühl oft mit schlechter Laune oder sogar Ängsten einhergeht? Forscher haben herausgefunden, dass Darmbakterien wichtige Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin beeinflussen können⁷. Serotonin, auch als „Glückshormon“ bekannt, ist maßgeblich an deiner Stimmung beteiligt. Ein gesunder Darm kann also dazu beitragen, dass du dich zufriedener und ausgeglichener fühlst. Die Gesundheit des Darms hat somit auch einen direkten Einfluss auf die Psyche, da Nährstoffe und Mikroorganismen im Darm Emotionen und kognitive Fähigkeiten beeinflussen können.

Interessanterweise werden etwa 90 Prozent des körpereigenen Serotonins im Darm produziert, nicht im Gehirn⁷. Wenn Du also anhaltend unter gedrückter Stimmung leidest, könnte ein Blick auf dein Verdauungssystem lohnenswert sein.

2.2. Stressresistenz und Schlafqualität

Auch dein Stresslevel hängt eng mit deiner Darmgesundheit zusammen. Bei Stress schüttet dein Körper Cortisol aus, was nicht nur das Immunsystem belastet, sondern auch dein Mikrobiom verändern kann⁸. Eine gute Kommunikation zwischen den Organen ist entscheidend für die Stressresistenz und Stimmung. Gerade in herausfordernden Phasen (z. B. vor Prüfungen oder in hektischen Zeiten im Job) kann ein bereits empfindlicher Darm noch stärker „aus dem Takt geraten“. Dies wiederum kann dein Stresslevel weiter nach oben treiben – ein Teufelskreis.

Wenn du hingegen auf eine gesunde Darmflora achtest, profitierst du von einer stärkeren Widerstandskraft gegenüber Stress. Außerdem ist dein Schlaf oft erholsamer, wenn Darm und Gehirn im Einklang stehen⁹. Ein gesunder Schlaf ist die Basis für mentale und körperliche Regeneration, sodass du tagsüber mehr Energie und Gelassenheit hast.

Interessanterweise werden etwa 90 Prozent des körpereigenen Serotonins im Darm produziert, nicht im Gehirn⁷. Wenn Du also anhaltend unter gedrückter Stimmung leidest, könnte ein Blick auf dein Verdauungssystem lohnenswert sein.

2.3. Immunsystem und Entzündungen

Wusstest du, dass rund 70 Prozent deines Immunsystems im Darm sitzen?¹⁰ Das macht deutlich, wie wichtig eine ausgewogene Darmflora für deine Abwehrkräfte ist. Gerät dein Darmmikrobiom ins Ungleichgewicht – zum Beispiel durch eine einseitige Ernährung, Medikamente oder chronischen Stress – kann das Immunsystem dauerhaft gereizt werden. Dieses Ungleichgewicht begünstigt entzündliche Prozesse im Körper, die wiederum einen Einfluss auf dein Gehirn haben können. Chronische Entzündungen werden mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht, darunter auch solche, die das Nervensystem betreffen¹¹.

3. Die wissenschaftliche Grundlage: So funktioniert die Kommunikation zwischen Darm & Hirn

Damit du verstehst, wie genau dein Darm und dein Gehirn miteinander kommunizieren, lohnt sich ein kurzer Blick hinter die Kulissen.

3.1. Neurale Kommunikation über den Vagusnerv

Der Vagusnerv ist der wichtigste Nerv, der den Darm direkt mit dem Gehirn verbindet¹². Der Darm spielt als lebenswichtiges Organ in der Darm-Hirn-Achse eine zentrale Rolle für das Wohlbefinden und die Gesundheit. Er übermittelt Signale über die Darmbewegungen, Füllzustände oder auch Schmerzempfindungen an das Gehirn. Umgekehrt sendet das Gehirn Signale an den Darm, um Verdauungsprozesse zu steuern. Eine reibungslose Vagusnerv-Aktivität ist daher essenziell für einen ausgeglichenen Organismus.

3.2. Hormonelle Signale

Auch Hormone tragen zur Kommunikation bei. Bestimmte Darmzellen produzieren Botenstoffe wie Ghrelin oder Leptin, die deinem Gehirn Rückmeldung über Hunger- oder Sättigungszustände geben¹³. Gleichzeitig werden Stresshormone oder Botenstoffe wie Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) über das zentrale Nervensystem ausgeschüttet, was wiederum den Darm beeinflusst. Auf diese Weise entsteht ein ständiges Wechselspiel zwischen körperlichem und emotionalem Befinden.

3.3. Immunologische Interaktion

Wie bereits erwähnt, spielt auch das Immunsystem eine große Rolle. Darmbakterien können Teile deines Immunsystems aktivieren oder hemmen. Die kausalen Zusammenhänge zwischen dem Mikrobiom und verschiedenen Erkrankungen, insbesondere neurologischen und psychischen Störungen, sind komplex und erfordern interdisziplinäre Forschung, um ein besseres Verständnis dieser dynamischen Wechselwirkungen zu erlangen. Gelangen gewisse Stoffe über die Darmbarriere in den Blutkreislauf, können sie bis ins Gehirn vordringen¹⁴. Ist die Darmbarriere durchlässig (Leaky Gut), können unerwünschte Stoffe zum Gehirn gelangen und dort Entzündungsprozesse begünstigen.

4. Wenn die Darm-Hirn-Achse aus dem Takt gerät

Manchmal läuft diese feine Kommunikation nicht reibungslos. Das kann passieren, wenn du deinem Darm zu viel abverlangst oder bestimmte Risikofaktoren zusammentreffen.

4.1. Ursachen für Dysbalancen

  • Einseitige Ernährung: Fast Food, zuckerreiche Nahrungsmittel und verarbeitete Produkte können dein Mikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen¹⁵.
  • Übermäßiger Stress: Chronischer Stress beeinflusst das Hormon- und Nervensystem, was sich auch auf den Darm auswirkt.
  • Medikamente: Antibiotika töten nicht nur schädliche, sondern auch nützliche Bakterien, was die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringt.
  • Bewegungsmangel: Sport und regelmäßige Bewegung fördern die Darmmotilität und helfen, ein gesundes Mikrobiom zu erhalten.
  • Schlafmangel: Zu wenig oder schlechter Schlaf beeinträchtigt die Regenerationsprozesse, zu denen auch die Pflege einer gesunden Darmflora gehört.

4.2. Mögliche Folgen

Eine gestörte Darm-Hirn-Achse kann sich auf vielfältige Art äußern. Veränderungen in der Funktion eines dieser Organe können erhebliche Auswirkungen auf das andere haben, da sowohl der Darm als auch das Gehirn lebenswichtige Organe sind, die über die Darm-Hirn-Achse intensiv kommunizieren und miteinander verbunden sind. Manche Menschen bemerken mehr Verdauungsprobleme wie Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall, andere klagen über Gereiztheit, Unruhe und Stimmungsschwankungen¹⁶. Auch Symptome wie Abgeschlagenheit oder Konzentrationsstörungen werden häufig berichtet. Langfristig steigt das Risiko für Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder auch psychische Störungen.

Anzeige

Anzeige aller MITOcare Produkte für Darm & Verdauung

Das Darmprodukt bei Histaminintoleranz
  • Probiotika: 10 histaminarme Bakterienstämme
  • Präbiotika: ballaststoffreiche Akazienfasern
  • Riboflavin (Vitamin B2) für eine gesunde Darmschleimhaut
Zum Produkt
Fermentationsgetränk mit guter Verträglichkeit
  • Für Menschen mit Histaminintoleranz geeignet
  • Probiotika: 27 effektive Mikroorganismen
  • Umfangreiche Kräutermischung mit Anis, Fenchel, Oregano, Schwarzkümmel & mehr
  • Mit dem Vitalpilz Ling Zhi
  • Enthält OPC aus Traubenkern - wirkt antioxidativ
Zum Produkt
Das Fermentationsgetränk bei Dysbiose (Ungleich­gewicht der Darmflora)
  • Probiotika: 24 effektive Mikroorganismen (Bakterienstämme)
  • Kraftvolle Kräutermischung mit Oregano, Schwarzkümmel, Anis, Wermut & mehr
  • Mit den Vitalpilzen Ling Zhi & Shiitake
  • Nicht bei Histaminintoleranz
Zum Produkt
Effektive Darmkur zum Lösen des Biofilms
  • 4-Tageskur aus Ballaststoffreichen Shakes
  • 100% natürliche Rohstoffquellen
  • Kur hilft, den Biofilm bzw. die Darmschleimhaut mechanisch durch quellen abzulösen
  • Effektive "Darmsanierung" ohne Schmerzen
Zum Produkt
Für Schleimhäute & das Immunsystem im Darm
  • Probiotika: 8 Stämme Bifido- & Lactobakterien
  • Präbiotika: Reiskleie & Flohsamenschalen
  • Colostrum zur Stärkung des Immunsystems (enthält IgG)
  • Mit dem Vitalpilz Hercium
  • Ergänzt durch L-Glutamin, Biotin & Vitamin B12
Zum Produkt
Präbiotika aus 15 Nähr- & Pflanzenstoffen
  • Präbiotikakomplex mit hohem Ballaststoffgehalt
  • Mit Akazienfaser, Flosamenschale, Artischockenpulver, Mariendistel & mehr
  • Ergänzt durch natürliches Vitamin C aus Acerola
Zum Produkt
Präbiotika- & Nukleotidkomplex
  • Präbiotika aus Artischoke, Akazienfaser, Maca, Konjak & mehr
  • Über 30 wertvolle Kräuter & Pflanzenstoffe
  • Nukleotidkomplex unterstütz deine Zellteilung
Zum Produkt
Tagatose & Galactose als smarte "Darmzucker"
  • Tagatose & Galactose sind bekannt dafür, den Darm zu unterstützen
  • Mit Biotin, Magnesium, Chrom & Cholin
  • Gut für Darm & Stoffwechsel
Zum Produkt

5. Wie du deine Darm-Hirn-Achse stärken kannst

Glücklicherweise hast du es zu einem großen Teil selbst in der Hand, ob dein Darm und dein Gehirn harmonisch miteinander kooperieren. Mit einigen gezielten Maßnahmen kannst du dein Mikrobiom pflegen und so zu deiner gesamten Gesundheit beitragen.

5.1. Ernähre Dich probiotisch und präbiotisch

Eine bewährte Strategie ist der regelmäßige Verzehr von probiotischen und präbiotischen Lebensmitteln¹⁷.

  • Probiotika: Das sind Lebensmittel, die lebende Mikroorganismen (meist Bakterien) enthalten, die deine Darmflora unterstützen. Dazu gehören fermentierte Produkte wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut oder Kombucha.
  • Präbiotika: Das sind Ballaststoffe, die als „Nahrung“ für deine Darmbakterien dienen. Zu finden sind sie unter anderem in Haferflocken, Leinsamen, Zwiebeln, Lauch, Knoblauch oder Chicorée.

Versuche, diese Produkte regelmäßig in deinen Speiseplan zu integrieren. Achte dabei auf Qualität: Bei fermentierten Produkten wie Sauerkraut solltest du darauf achten, dass es nicht pasteurisiert wurde, da sonst viele nützliche Bakterien zerstört werden.

5.2. Reduziere Stress und lerne Entspannungstechniken

Weil Stress eine der Hauptursachen für eine gestörte Darm-Hirn-Achse ist, lohnt es sich, Entspannungstechniken in deinen Alltag einzubauen¹⁸. Meditation, Yoga, autogenes Training oder einfach ein ausgedehnter Spaziergang in der Natur wirken oft Wunder. Schon wenige Minuten pro Tag können helfen, dein Stresslevel zu senken und damit auch deinen Darm zu entlasten.

Der Vagusnerv lässt sich durch Atemübungen und Achtsamkeitspraktiken aktivieren, was deine Herzfrequenzvariabilität erhöht und dich insgesamt resilienter gegenüber Stress macht¹². Mach dir bewusst, dass innere Ruhe nicht nur dem Kopf, sondern eben auch deinem Bauch zugutekommt.

5.3. Achte auf Schlaf und Regeneration

Schlaf ist weit mehr als „Nichtstun“. In der Nacht finden zahlreiche Reparatur- und Regenerationsprozesse in deinem Körper statt, die auch deinem Verdauungstrakt nutzen¹⁹. Versuche, jede Nacht auf sieben bis acht Stunden Schlaf zu kommen. Eine regelmäßige Schlafroutine – also möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen – kann dir dabei helfen, Deinen Biorhythmus zu stabilisieren. Eine gute Schlafhygiene sorgt dafür, dass dein Mikrobiom intakt bleibt, und unterstützt Dein Immunsystem.

5.4. Setze auf eine gesunde Lebensführung

Zu einer gesunden Lebensführung gehört neben ausgewogener Ernährung und Entspannung auch ausreichend Bewegung. Bereits 30 Minuten moderate Aktivität am Tag (wie zügiges Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen) können deine Darmaktivität und damit die Mikrobiom-Gesundheit fördern²⁰. Wenn du rauchst, bedenke, dass Nikotin und andere Schadstoffe deinen Darm reizen und das Milieu negativ beeinflussen können. Auch ein übermäßiger Alkoholkonsum wirkt sich negativ auf die Darmflora aus.

6. Darmbakterien und Neurotransmitter: Ein unschlagbares Team

Wie bereits erwähnt, sind manche Darmbakterien in der Lage, Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin oder GABA herzustellen⁵. Diese Botenstoffe spielen eine entscheidende Rolle für dein emotionales Gleichgewicht und deine kognitive Leistungsfähigkeit.

6.1. Serotonin: Dein Glückshormon

Wenn man Serotonin hört, denkt man meist an Glück und Zufriedenheit. Etwa 90 Prozent des Serotonins in deinem Körper werden jedoch im Darm gebildet, was einmal mehr die Relevanz der Darmgesundheit unterstreicht⁷. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass Veränderungen im Mikrobiom und eine gestörte Darm-Hirn-Kommunikation eine große Rolle spielen. Experten wie Prof. Holzer untersuchen die Bedeutung der Darm-Hirn-Achse für das Reizdarmsyndrom und betonen die Auswirkungen von Stress auf beide Organe.

Ein Mangel an Serotonin kann zu depressiver Verstimmung, Schlafproblemen und einem generellen Ungleichgewicht führen. Ein gesunder Darm trägt also indirekt zu einem stabilen Gemütszustand bei.

6.2. Dopamin: Motivation und Antrieb

Dopamin ist der Neurotransmitter, der für Antrieb, Motivation und Belohnungsempfinden zuständig ist. Wenn du dich nach einer getanen Aufgabe gut fühlst, ist meistens Dopamin im Spiel. Bestimmte Darmbakterien können auch an der Dopaminproduktion beteiligt sein²⁴. Zwar entsteht der Großteil deines Dopamins im Gehirn, doch eine intakte Darmflora kann den gesamten Stoffwechsel so positiv beeinflussen, dass mehr Dopamin zur Verfügung steht.

6.3. GABA: Der Ruhepol

GABA (Gamma-Aminobuttersäure) ist ein hemmender Neurotransmitter, der uns hilft, Stress und innere Unruhe zu dämpfen. Ein Mangel an GABA wird mit Angstzuständen und Schlafproblemen in Verbindung gebracht. Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte probiotische Stämme die GABA-Konzentration beeinflussen können²⁵. Das zeigt, wie direkt unsere Darmbewohner auf unsere Emotionen einwirken können.

Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass auch das Darmmikrobiom bei der Entstehung solcher Erkrankungen eine Rolle spielen kann, etwa durch chronische systemische Entzündungen oder durch die Bildung bestimmter proteinartiger Ablagerungen, die vom Darm ins Gehirn gelangen können. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert interdisziplinäre Forschung zur Darm-Gehirn-Achse und deren Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen, insbesondere durch die Finanzierung des Clinician Scientist-Programms, das Nachwuchsforschern die Möglichkeit gibt, übergreifende Themen zu erforschen und dabei Unterstützung durch die Stiftung zu erhalten.

7. Darm-Hirn-Achse und Krankheiten: Von Reizdarm bis Depression

Die Darm-Hirn-Achse spielt eine wesentliche Rolle bei der Entstehung oder dem Verlauf verschiedener Krankheiten. Wenn du verstehst, wie eng beide Systeme verzahnt sind, bekommst du auch ein Gefühl dafür, wie wichtig es ist, dieses Gleichgewicht zu pflegen.

7.1. Reizdarmsyndrom (RDS)

Das Reizdarmsyndrom ist gekennzeichnet durch chronische Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Schmerzen. Viele Betroffene berichten zudem von Angstgefühlen, Depressionen oder allgemeiner Erschöpfung²⁶. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass Veränderungen im Mikrobiom und eine gestörte Darm-Hirn-Kommunikation eine große Rolle spielen. Eine Therapie, die sich auch auf die Darmflora konzentriert (z. B. durch Probiotika und Ernährungstherapie), zeigt oft gute Erfolge.

7.2. Depression und Angststörungen

Lange Zeit wurde Depression ausschließlich als hirnzentrierte Erkrankung betrachtet. Mittlerweile ist klar, dass das Darmmikrobiom und Entzündungsprozesse erheblich zur Entwicklung dieser Krankheit beitragen können⁷. Eine gestörte Darm-Hirn-Achse kann dazu führen, dass weniger Serotonin und andere positive Botenstoffe verfügbar sind. Auch Angststörungen werden zunehmend in Zusammenhang mit dem Zustand der Darmflora gebracht.

7.3. Neurodegenerative Erkrankungen

Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer werden oft mit Entzündungsprozessen im Gehirn in Verbindung gebracht²⁷. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass auch das Darmmikrobiom bei der Entstehung solcher Erkrankungen eine Rolle spielen kann, etwa durch chronische systemische Entzündungen oder durch die Bildung bestimmter proteinartiger Ablagerungen, die vom Darm ins Gehirn gelangen können. Auch wenn hier noch viel Forschungsarbeit nötig ist, wird deutlich, wie zentral die Darmgesundheit für die allgemeine Hirngesundheit sein kann.

8. Fazit

Die Darm-Hirn-Achse ist mehr als ein wissenschaftliches Konzept – sie ist in Deinem Alltag spürbar. Wann immer du Schmetterlinge im Bauch fühlst, wenn du verliebt bist, oder ein mulmiges Gefühl bekommst, wenn etwas Unangenehmes bevorsteht, zeigt dir dein Körper: Bauch und Gehirn sind eng miteinander verbunden. Indem du deine Darmflora pflegst, ausreichend schläfst, Stress reduzierst und deinen Körper mit nährstoffreichen Lebensmitteln versorgst, schlägst du im wahrsten Sinne des Wortes den Bogen zwischen körperlichem und geistigem Wohlbefinden.

Du hast also viele Stellschrauben, an denen du drehen kannst. Schon kleine Veränderungen können einen spürbaren Unterschied machen. Wenn du dich um deinen Darm kümmerst, kann das immense Auswirkungen auf deine Stimmung, deine Konzentration und deine Gesundheit haben. Und ist es nicht genial, wie unsere innere Biologie alles miteinander vernetzt? Ein gesunder Darm, ein klarer Kopf – und du fühlst dich einfach wohler in deiner Haut. Probiere es aus und spüre selbst, wie die Darm-Hirn-Achse dich im Alltag unterstützt.

Weitere Blogartikel zum Thema

Was hilft gegen Blähbauch? 7 Tipps bei Blähbauch Problemen
Was hilft gegen Blähbauch? 7 Tipps bei Blähbauch Problemen
Einen Blähbauch hatte sicher jeder schon einmal. Er drückt, es ist ungemütlich, schmerzt und man fühlt sich schlicht und einfach unwohl in allem, was man trägt. Ob nach dem Essen, früh morgens, abends, vor der Periode oder sogar dauerhaft: Dein Blähbauch hat eine Ursache, der du auf den Grund gehen kannst. Weißt du, wie so ein Blähbauch entsteht und was du dagegen tun kannst? In diesem Artikel erfährst du mehr.
Blogbeitrag lesen
Dein Körper, deine Detox Entgiftung: Wie sie dir ein besseres Lebensgefühl schenkt
Dein Körper, deine Detox Entgiftung: Wie sie dir ein besseres Lebensgefühl schenkt

Erfahre, was Detox bedeutet, wie dein Körper gefährliche Schadstoffe los wird, welche Rolle Leber, Darm und verschiedene Nährstoffe spielen

Blogbeitrag lesen
Prä- und Probiotika – füttere deine Darmbakterien
Prä- und Probiotika – füttere deine Darmbakterien
Dein Darm hat allerlei Funktionen. Er kommuniziert mit anderen Regionen deines Körpers, beispielsweise dem Gehirn, und produziert gemeinsam mit den ansässigen Darmbakterien sogar Neurotransmitter. Erfahre, weshalb mit dem Darm oft der “Sitz der Gesundheit” assoziiert wird und wie du deine Darmgesundheit fördern kannst.
Blogbeitrag lesen
Was tun bei Histaminintoleranz? Eine Expertin gibt Rat
Was tun bei Histaminintoleranz? Eine Expertin gibt Rat

Hast du nach dem Verzehr mancher Nahrungsmittel Probleme? Vielleicht ist eine Histaminintoleranz der Grund dafür. Erfahre im Interview mit der Expertin Olivia Hirschberg, was Histaminintoleranz ist & wie Betroffene ihr Leben trotz Histaminintoleranz ohne Einschränkungen genießen können

Blogbeitrag lesen
Glutenunverträglichkeit: Symptome und Ernährungstipps
Glutenunverträglichkeit: Symptome und Ernährungstipps

Bei Glutenunverträglichkeit und Zöliakie ist bewusste Ernährung das A und O. Lerne wichtige Symptome kennen und Tipps für glutenfreien Genuss.

Blogbeitrag lesen
Glutathion
Glutathion

Was ist Glutathion, welche Funktion und Wirkung hat es auf dein Wohlbefinden?

Blogbeitrag lesen
Glutamin
Glutamin
Was ist Glutamin, welche Funktion und Wirkung hat es auf dein Wohlbefinden?
Blogbeitrag lesen
Resveratrol
Resveratrol

Was ist Resveratrol, welche Funktion und Wirkung hat es auf dein Wohlbefinden?

Blogbeitrag lesen
Vitamin B12 (Cobalamin)
Vitamin B12 (Cobalamin)
Was ist Vitamin B12, welche Funktion und Wirkung hat es auf dein Wohlbefinden?
Blogbeitrag lesen

Dieser Artikel beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:

Quellen & Literaturverzeichnis

  1. Mayer EA et al. (2015): Gut microbes and the brain: Paradigm shift in neuroscience. J. Neurosci. 35(41): 13860-13867.
  2. Carabotti M et al. (2015): The gut-brain axis: interactions between enteric microbiota, central and enteric nervous systems. Ann Gastroenterol. 28(2): 203-209.
  3. Cryan JF et al. (2019): The Microbiota-Gut-Brain Axis. Physiol. Rev. 99(4): 1877-2013.
  4. Collins SM et al. (2012): The interplay between the intestinal microbiota and the brain. Nat Rev Microbiol. 10(11): 735-742.
  5. Sharon G et al. (2016): Specialized metabolite production by gut microbiota in synergy with the host can shape immune and metabolic outcomes. Cell. 167(7): 1897-1906.
  6. Hills RD Jr et al. (2019): Gut Microbiome: Profound Implications for Diet and Disease. Nutrients. 11(7): 1613.
  7. Strandwitz P (2018): Neurotransmitter modulation by the gut microbiota. Brain Res. 1693(Pt B): 128-133.
  8. Rea K et al. (2016): The Stress Microbiota Interface: Psychological and Biological Consequences for the Human Microbiota. Curr Opin Behav Sci. 9: 105-110.
  9. Benedict C et al. (2016): Gut Microbiota and Sleep. Sleep Med Clin. 11(4): 463-468.
  10. Hooper LV et al. (2012): Interactions between the microbiota and the immune system. Science. 336(6086): 1268-1273.
  11. Libby P (2007): Inflammatory mechanisms: the molecular basis of inflammation and disease. Nutr Rev. 65(12 Pt 2): S140-S146.
  12. Breit S et al. (2018): Vagus Nerve as Modulator of the Brain-Gut Axis in Psychiatric and Inflammatory Disorders. Front Psychiatry. 9: 44.
  13. Murphy KG, Bloom SR (2006): Gut hormones and the regulation of energy homeostasis. Nature. 444(7121): 854-859.
  14. Braniste V et al. (2014): The gut microbiota influences blood-brain barrier permeability in mice. Sci Transl Med. 6(263): 263ra158.
  15. Jang HM et al. (2020): High dietary fat intake increases susceptibility to gut inflammation and colitis. Cell Host Microbe. 27(2): 212-224.
  16. El-Salhy M et al. (2019): The possible role of the gut microbiota in the development and progression of chronic fatigue syndrome. Metabolites. 9(7): 162.
  17. Sanders ME et al. (2019): Probiotics and prebiotics: prospects for public health and nutritional recommendations. Ann N Y Acad Sci. 1441(1): 19-28.
  18. Guarner F et al. (2012): The effect of fermentation products and their in vivo effects. J Clin
  19. Sun J et al. (2024): Metabolic disruption exacerbates intestinal damage during sleep deprivation by abolishing HIF1α-mediated repair. Cell Reports. 114915.
  20. Yang W et al. (2021): Moderate-Intensity Physical Exercise Affects the Exercise Performance and Gut
  21. Microbiota of Mice. Front Cell Infect Microbiol. 11:712381.
    Strandwitz P (2018): Neurotransmitter modulation by the gut microbiota. Brain Res. 1693(Pt B):128-133.
  22. Yano JM et al. (2015): Indigenous bacteria from the gut microbiota regulate host serotonin biosynthesis. Cell. 161(2):264-276.
  23. O'Mahony SM et al. (2015): Serotonin, tryptophan metabolism and the brain-gut-microbiome axis. Behav Brain Res. 277:32-48.
  24. Strandwitz P (2018): Neurotransmitter modulation by the gut microbiota. Brain Res. 1693(Pt B):128-133.
  25. Barrett E et al. (2012): γ-Aminobutyric acid production by culturable bacteria from the human intestine. J Appl Microbiol. 113(2):411-417.
  26. Fond G et al. (2014): Anxiety and depression comorbidities in irritable bowel syndrome (IBS): a systematic review and meta-analysis. Eur Arch Psychiatry Clin Neurosci. 264(8):651-660.
  27. Rudzki L, Maes M (2020): The Microbiota-Gut-Immune-Glia (MGIG) Axis in Major Depression. Mol Neurobiol. 57(10):4269-4295.
  28. Stephenson J et al. (2018): Inflammation in CNS neurodegenerative diseases. Immunology. 154(2):204-219.