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PQQ

Inhaltsverzeichnis

Was ist PQQ?

Pyrrolochinolinchinon (auf Englisch Pyrroloquinoline quinone, abgekürzt PQQ) ist ein wichtiger Cofaktor in Stoffwechselprozessen. Es handelt sich um einen wasserlöslichen, vitaminähnlichen Stoff, der mit den B-Vitaminen verwandt ist.1 PQQ ist auch unter dem Namen Methoxatin bekannt.

Welche Funktionen hat PQQ?

PQQ wurde erst 2003 entdeckt, daher werden seine Funktionen immer noch erforscht. Es handelt sich bei Pyrrolochinolinchinon wohl um einen wichtigen Redox-Cofaktor: Der Stoff unterstützt als Katalysator die Übertragung von einem oder mehreren Elektronen zwischen verschiedenen Stoffen. Dadurch spielt PQQ eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel und unterstützt das Zellwachstum.2 Darüber hinaus wirkt PQQ als starkes Antioxidans, d. h. als sogenannter Radikalfänger.

Was macht PQQ einzigartig?

PQQ besitzt die Fähigkeit, die Neubildung von Mitochondrien in alternden Zellen zu stimulieren. Mitochondrien sind die Energiekraftwerke unserer Zellen – doch die beteiligten Bausteine können sich mit der Zeit oder auch bei hoher Belastung abnutzen. Hier kommt PQQ ins Spiel: Die vitaminähnliche Substanz kann nämlich dem Verschleiß entgegenwirken und so zu einer normalen Funktion der Mitochondrien beitragen.3

Wie viel PQQ brauchst du pro Tag?

Ob PQQ für den Menschen ein essenzieller Nährstoff ist, der über die Nahrung aufgenommen werden muss, wird derzeit noch erforscht. Bislang wurde für PQQ jedoch kein Standardbedarf festgelegt.4 Schätzungsweise nehmen wir davon durchschnittlich 0,1 bis 1,0 mg pro Tag zu uns.5

Wann brauchst du PQQ besonders?

Erste Studien haben Hinweise darauf geliefert, dass PQQ vor allem bei verminderter Funktion der Mitochondrien oder bei erhöhtem oxidativen Stress hilfreich sein kann. Darüber hinaus hat Pyrrolochinolinchinon entzündungshemmende, immunmodulatorische Wirkung, kann also bei entzündlichen Erkrankungen eingesetzt werden. In Studien mit Mäusen konnte zudem der Einfluss von PQQ auf die Fruchtbarkeit gezeigt werden.6 Es wird angenommen, dass die Substanz beim Menschen eine ähnliche Wirkung hat.7 Des Weiteren hat sich PQQ in Studien als neuroprotektiv erwiesen, weshalb die vitaminähnliche Verbindung einen positiven Einfluss auf die Gedächtnisfunktion haben soll.8

Wie entsteht ein Mangel an PQQ und wie äußert sich dieser?

Derzeit wird PQQ noch nicht als essenzieller Nährstoff eingestuft. Denn es ist auch möglich, dass das menschliche Darmmikrobiom eine geringe Menge davon selbst produzieren kann. Nichtsdestotrotz wird vermutet, dass ein Mangel an PQQ entsteht, wenn dieser Stoff nicht ausreichend über die Nahrung aufgenommen wird.9 Eine PQQ-arme Ernährung führte bei Studien mit Mäusen zu einem geschwächten Immunsystem, vermindertem Wachstum, verletzlicher Haut und einer geringeren Reproduktionsrate.10

Was passiert bei einer Überdosierung von PQQ?

Eine tägliche Einnahmemenge von 10 bis 20 mg PQQ gilt als unbedenklich.11 Bei Überdosierung oder Überempfindlichkeit gegenüber PQQ kann es zu leichten Kopfschmerzen und/ oder Schlaflosigkeit kommen.12 Für Kinder, Schwangere und Stillende wird die Einnahme nicht empfohlen.

In welchen Lebensmitteln ist besonders viel PQQ enthalten?

PQQ kann von bestimmten Mikroorganismen gebildet werden, vor allem von methylotrophen Bakterien. Auch einige Pflanzen und Tiere sind in der Lage, PQQ herzustellen. Dementsprechend kommt der vitaminähnliche Stoff in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten sowie Kräutern vor, darunter Kiwi, grüne Paprika und Petersilie. Auch in Fleisch, Eiern und Milch ist der Stoff in kleinen Mengen enthalten. Ein besonders guter PQQ-Lieferant ist die japanische Spezialität Nattō, die aus fermentierten Sojabohnen besteht. Auch in anderen fermentierten Lebensmitteln wie Tofu und Miso steckt vergleichsweise viel Pyrrolochinolinchinon.

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