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Molybdän

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Inhaltsverzeichnis

Was ist Molybdän?

Molybdän ist ein essenzielles Spurenelement. Das bedeutet: Der Körper kann diesen Nährstoff nicht selbst herstellen, er muss von außen zugeführt werden. Gewusst? Bei Molybdän handelt es sich um ein chemisches Element, das als sogenanntes Übergangsmetall in der 5. Periode des Periodensystems zu finden ist. Es wird mit dem Elementsymbol Mo abgekürzt.¹

Welche Funktionen hat Molybdän?

Es finden sich nur sehr geringe Mengen dieses Metalls im menschlichen Körper. Etwa 8 bis 10 mg Molybdän enthält der Organismus, der größte Anteil entfällt auf die Leber und die Nieren.² Dennoch ist Molybdän, wie viele anderen Mineralstoffe, für die Funktion einiger Enzyme bedeutend. Unter anderem Enzyme des Purinabbaus arbeiten mit Molybdän. Durch den korrekten Abbau von Purinen werden DNA-Schäden verhindert. Außerdem ist dieser Mineralstoff an der Verstoffwechselung der schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin beteiligt.³

Was macht Molybdän einzigartig?

Viel ist noch nicht bekannt über die medizinische Bedeutung von Molybdän. Sicher ist: Obwohl dieses Metall bisher nur als Cofaktor von vier menschlichen Enzymen beschrieben wurde, hat es bedeutende Auswirkungen auf den Stoffwechsel.⁴ Es ist an wichtigen biochemischen Prozessen beteiligt und spielt beispielsweise bei der Nukleotid-Synthese und bei der Entgiftung eine Rolle.⁵ Auch für die Zahngesundheit scheint Molybdän wichtig zu sein, da es die Bildung von Bakterien hemmt und so der Entstehung von Karies vorbeugen kann.⁶

Wie viel Molybdän brauchst du pro Tag?

Von Spurenelementen wie Molybdän benötigt der Organismus nur sehr geringe Mengen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt folgende Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr⁷:

Alter Molybdän µg/Tag
Säuglinge
0 bis unter 4 Monate 7
4 bis unter 12 Monate 20-40
Kinder und Jugendliche  
1 bis unter 4 Jahre 25-50
4 bis unter 7 Jahre 30-75
7 bis unter 10 Jahre 40-80
10 bis unter 15 Jahre 50-100
Jugendliche und Erwachsene 50-100

Wann brauchst du Molybdän besonders?

In der Medizin wird Molybdän zu verschiedenen therapeutischen Zwecken eingesetzt, etwa bei Diabetes. Denn dieses Spurenelement besitzt eine insulinähnliche Wirkung, wodurch es helfen kann, die Blutzuckerwerte zu regulieren.⁸ Auch bei Störungen der Darmflora hat sich Molybdän als hilfreich erwiesen, da es die körpereigenen Darmbakterien anregen und Darmgase reduzieren kann. Aus diesem Grund kann der Mikronährstoff bei Verdauungsstörungen wie Magen-Darm-Entzündung und Blähbauch unterstützend eingesetzt werden.⁹

Wie entsteht ein Mangel an Molybdän und wie äußert sich dieser?

Ein Molybdänmangel ist äußerst selten. In vielen Fällen stecken chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn dahinter, die dazu führen, dass der Betroffene nicht ausreichend Nährstoffe aus der Nahrung aufnimmt. Aber auch im Zuge von besonders restriktiven Diäten sowie während einer längeren Phase der künstlichen Ernährung kann sich ein solcher Mangel entwickeln. Ferner können genetische Ursachen der Grund sein.¹⁰ Die Symptome eines Molybdänmangels können vielfältig sein. Sie reichen von Müdigkeit und Haarausfall über Fruchtbarkeitsstörungen bis hin zu Nierensteinen.¹¹

Was passiert bei einer Überdosierung von Molybdän?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, pro Tag nicht mehr als 80 µg Molybdän in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zuzuführen.¹² Bei Überdosierung kann es zu gichtähnlichen Symptomen und Durchfall kommen.¹³

In welchen Lebensmitteln ist besonders viel Molybdän enthalten?

Vor allem Getreide, Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Bohnen, Spinat sowie einige Kohlsorten und Knoblauch enthalten vergleichsweise viel Molybdän.

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Dieser Lexikon-Eintrag beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:

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