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Was ist Chrom?
Chrom ist ein Mineralstoff, der zu den Spurenelementen zählt. Als chemisches Element trägt es das Elementsymbol Cr und steht in der 6. Nebengruppe des Periodensystems. Chrom ist ein sogenanntes Übergangsmetall und findet sich überall in der Natur, beispielsweise im Wasser, in der Luft, im Boden und auch in Nahrungsmitteln. Für den menschlichen Organismus bedeutsam ist dreiwertiges Chrom, auch bekannt als Cr3+ oder Cr (III).1
Welche Funktionen hat Chrom?
Wir können Chrom nicht nur über den Verdauungsapparat, sondern auch über die Lunge und die Haut aufnehmen. Gespeichert wird dieses Spurenelement vor allem in der Lunge, in der Leber, in der Milz und in den Knochen.2 Seine Funktionen im Körper sind vielfältig: So ist Chrom beispielsweise für den Kohlenhydratstoffwechsel bedeutsam, da es für die ausreichende Freisetzung von Insulin mitverantwortlich ist. Es scheint bei diabetischen Patienten die Insulinresistenz zu verringern sowie den Fettstoffwechsel und den Glukosestoffwechsel zu normalisieren.3 Darüber hinaus benötigt dein Körper Chrom für die Funktion der Schilddrüse und für die Synthese von Proteinen.4
Was macht Chrom einzigartig?
Noch in den frühen 2000ern war Chrom für seine Toxizität bekannt und wurde als DNA-schädigend und potenziell krebserregend angesehen. Dies betrifft aber vor allem eine spezielle Form des Chroms, das sechswertige Chrom, welches in der Natur kaum vorkommt.5 Die für den Menschen wahrscheinlich essenzielle Form, das dreiwertige Chrom, erfüllt wichtige Funktionen im Körper. Einst verteufelt, wandelte sich das Bild und Chrom steht nun im Mittelpunkt der Forschung an Diabetes und Insulinresistenz.6
Wie viel Chrom brauchst du pro Tag?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zählt Chrom zu den essenziellen Spurenelementen, die dem Körper von außen zugeführt werden müssen. Sie gibt folgende Referenzwerte für die tägliche Zufuhr an: 7:
Alter | Chrom µg/Tag |
Säuglinge | |
0 bis unter 4 Monate | 1–10 |
4 bis unter 12 Monate | 20–40 |
Kinder | |
1 bis unter 4 Jahre | 20–60 |
4 bis unter 7 Jahre | 20–80 |
7 bis unter 10 Jahre | 20–100 |
10 bis unter 15 Jahre | 20–100 |
Jugendliche und Erwachsene | 30–100 |
Wann brauchst du Chrom besonders?
Bei einer beginnenden Insulinresistenz sowie bei Diabetes mellitus Typ 2 scheint sich eine Chromsupplementation als besonders wirksam zu erweisen, was die Effizienz von Insulin angeht. Zudem kann mit steigendem Alter die Fähigkeit zur Aufnahme und Verwertung von Chrom abnehmen, wodurch ein erhöhter Bedarf entstehen kann.8
Wie entsteht ein Mangel an Chrom und wie äußert sich dieser?
Eine mögliche Ursache für einen Chrommangel ist eine ungünstige Ernährung. Denn durch Verarbeitungsprozesse wie Erhitzung, Homogenisierung bzw. Raffination nimmt der Chromgehalt in den Nahrungsmitteln ab.9 Wer also häufig hochverarbeitete Lebensmittel, raffinierte Kohlenhydrate bzw. hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren zu sich nimmt, riskiert einen Nährstoffmangel. Darüber hinaus können einige Medikamente, aber auch Zink, die Aufnahme von Chrom hemmen.10 Ein Mangel an Chrom kann zu verschiedenen Symptomen wie Gewichtsverlust, Verwirrung und Koordinationsstörungen führen und das Diabetes-Risiko erhöhen.11
Was passiert bei einer Überdosierung von Chrom?
Chromvergiftungen gehen in der Regel auf sechswertiges Chrom zurück, das beispielsweise in der Metallindustrie und in der Ledergerberei eingesetzt wird. Mögliche gesundheitliche Folgen sind Allergien, Asthma und Ekzeme.12 Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mitteilt, ist der Verzehr von mit dreiwertigem Chrom angereicherten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln unbedenklich, sofern die Menge an Chrom insgesamt 250 µg pro Tag nicht übersteigt.13 Anderenfalls kann auch das an sich ungiftige dreiwertige Chrom Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall und sogar Herzversagen hervorrufen.14
In welchen Lebensmitteln ist besonders viel Chrom enthalten?
Besonders Muscheln und Meeresfrüchte sowie Paranüsse, getrocknete Datteln und Pilze enthalten viel Chrom. Und auch in Kakaopulver und schwarzem Tee findet sich eine ordentliche Portion davon.
Dieser Lexikon-Eintrag beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:
Literaturverzeichnis & Quellen
- eufic.org/de/in-unserem-essen/artikel/chrom-in-der-ernahrung/
- flexikon.doccheck.com/de/Chrom
- diabetikerbund-sachsen.de/ddb_magazine_rubriken/ratgeber/blutzuckerverwertung-und-der-therapeutische-nutzen-von-chrom/
- flexikon.doccheck.com/de/Chrom
- eurofins.de/umwelt/unternehmen/aktuelles/news/schadstoff-steckbrief-chrom/
- burgerstein-foundation.ch/de-DE/fachbereich/aktuelles-aus-wissenschaft-praxis/chrom-verbessert-die-glykaemische-kontrolle-bei-typ-2-diabetikern
- dge.de/wissenschaft/referenzwerte/kupfer-mangan-chrom-molybdaen/
- vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Chrom/Risikogruppen
- donn-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/chrom/
- klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/wechsel-und-nebenwirkung-gegenanzeige-was-nahrungsergaenzung-verschweigt-50991
- msdmanuals.com/de-de/heim/ern%C3%A4hrungsst%C3%B6rungen/mineralstoffe/chrommangel
- infothek-gesundheit.de/chrom-chrommangel/
- bfr.bund.de/cm/343/hoechstmengenvorschlaege-fuer-chrom-in-lebensmitteln-inklusive-nahrungsergaenzungsmitteln.pdf
- vitalstoff-lexikon.de/Spurenelemente/Chrom/Sicherheitsbewertung