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Kupfer

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kupfer?

Kupfer ist ein Mineralstoff und gehört zu den Spurenelementen. Als chemisches Element zählt es zu den Metallen und findet sich in der 11. Gruppe des Periodensystems. Sein Symbol Cu geht auf den lateinischen Name „cuprum“ zurück. Dieser leitet sich von „aes cyprium“ ab, was sich mit „Erz von der Insel Zypern“ übersetzen lässt. Dort wurde im Altertum Kupfer gewonnen.1

Welche Funktionen hat Kupfer?

Wie viele andere Mineralstoffe ist Kupfer im Zentrum zahlreicher Enzyme zu finden und damit ein wichtiger Cofaktor, unter anderem im Energiestoffwechsel.2 Es unterstützt zudem das Immunsystem und ist im Eisenstoffwechsel wichtig.3 Auch das Nervensystem benötigt Kupfer: Hier ist es für die Myelinbildung von Bedeutung, also für die Schutzschicht um die Nervenfasern.4 An der Bildung des roten Blutfarbstoffs sowie der Bildung von Melanin, das für die Pigmentierung von Augen, Haut und Haaren verantwortlich ist, ist Kupfer ebenfalls beteiligt.5

Was macht Kupfer einzigartig?

Kupfer spielt eine Rolle bei der inneren Uhr, also beim zirkadianen Rhythmus der einzelnen Organe. Das liegt daran, dass es an einem Protein beteiligt ist, welches die Stoffwechselvorgänge der Zellen zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit steuert.6

Wie viel Kupfer brauchst du pro Tag?

Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement. Das bedeutet: Der Körper kann diesen Stoff nicht selbst herstellen, er muss über die Nahrung aufgenommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt folgende Schätzwerte für eine angemessene Kupfer-Zufuhr7:

Alter Kupfer mg/Tag
Säuglinge
0 bis unter 4 Monate 0,2–0,6
4 bis unter 12 Monate 0,6–0,7
Kinder und Jugendliche  
1 bis unter 4 Jahre 0,5–1,0
4 bis unter 7 Jahre 0,5–1,0
7 bis unter 10 Jahre 1,0–1,5
Jugendliche und Erwachsene 1,0–1,5

Wann brauchst du Kupfer besonders?

Da Kupfer daran beteiligt ist, dass der Körper Eisen aus der Nahrung aufnehmen und verwerten kann, können geringe Mengen Kupfer im Rahmen einer Eisen­supplementation sinnvoll sein.8 Auch bei Schwangeren sollte auf eine ausreichende Kupferversorgung geachtet werden, da dieses Spurenelement wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes ist. Ob für den Knochenaufbau, das Wachstum, die Reifung der Blutkörperchen oder den Eisentransport: Kupfer wird für so viele Funktionen benötigt, dass ein Mangel der Mutter dem ungeborenen Kind großen Schaden zufügen kann – bis hin zur Früh- oder Fehlgeburt.9

Wie entsteht ein Mangel an Kupfer und wie äußert sich dieser?

Ein ernährungsbedingter Kupfermangel ist eher selten. Meist sind es Menschen mit Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts, die zu wenig Kupfer aus der Nahrung aufnehmen. Aber auch nach starken Blutverlusten sowie während einer länger andauernden künstlichen Ernährung kann sich ein Kupfermangel entwickeln. Bei Babys kann eine einseitige Ernährung mit Kuhmilch zu einem Mangel führen.10 Zu den möglichen Folgen zählen bei Säuglingen Unterernährung und anhaltender Durchfall. Bei Erwachsenen kann sich ein Kupfermangel in Müdigkeit und einem erhöhten Infektrisiko äußern sowie zu Nervenschädigungen führen.11

Was passiert bei einer Überdosierung von Kupfer?

Nimmst du über 5 Milligramm Kupfer pro Tag zu dir, können Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Wer über einen längeren Zeitraum zu viel Kupfer aufnimmt, riskiert einen Leberschaden. Besonders problematisch ist eine Überdosierung für Menschen, die an der Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson leiden: Bei ihnen wird überschüssiges Kupfer im Gewebe von Leber, Gehirn und Nieren gespeichert, was zu schweren Störungen der betroffenen Organe führen kann.12

In welchen Lebensmitteln ist besonders viel Kupfer enthalten?

Kupfer ist in Lebensmitteln wie Fisch, Nüssen und Samen, Innereien und Hülsenfrüchten enthalten. Aber auch in Kakaopulver, Garnelen und Vollkornhaferflocken findet es sich.

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Dieser Lexikon-Eintrag beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:

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