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Jod

Inhaltsverzeichnis

Was ist Jod?

Jod, in der Fachsprache häufig auch Iod geschrieben, ist ein essenzieller Mineralstoff, der zu den Spurenelementen gehört. Im Periodensystem der Elemente steht Jod in der 17. Gruppe, bei den Halogenen. Der Name kommt aus dem Griechischen und lässt sich mit „veilchenfarbig“ übersetzen. Die beim Erhitzen freigesetzten Dämpfe sind nämlich violett.1

Welche Funktionen hat Jod?

Jod ist ein wichtiges Spurenelement für den Hormonhaushalt: Die Schilddrüse produziert die Hormone Thyroxin und Trijodthyronin aus Jod. Diese sind an vielen Vorgängen im Körper beteiligt, etwa an der Knochenbildung und am Energiestoffwechsel.2 Auch für die Regulierung des Wärmehaushalts werden Schilddrüsenhormone benötigt.3 Für Kinder ist Jod in Wachstumsphasen und für die Gehirnentwicklung bedeutend.4

Was macht Jod einzigartig?

Oftmals wird Jod nur im Zusammenhang mit der Schilddrüse erwähnt, dabei sind alle Organsysteme des Menschen auf dieses Spurenelement angewiesen. Zwar entfallen etwa 50 Prozent des im Körper enthaltenen Jods auf die Schilddrüse. Doch auch in zahlreichen anderen Gewebetypen kommt es vor – allen voran im Nervensystem.5

Gut zu wissen: Obwohl Jod ein Mineralstoff und damit anorganisch ist, ist es ein potenziell starkes Antioxidans.6 Außerdem wirkt es antiseptisch, weswegen Jod auch bei der Wunddesinfektion und in OPs zur Sterilisation eingesetzt wird.7

Wie viel Jod brauchst du pro Tag?

Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das der Körper nicht selbst produzieren kann. Es muss daher über die Nahrung aufgenommen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Referenzwerte für die empfohlene Jodzufuhr an8 :

Alter Jod Deutschland, Österreich µg/Tag Jod WHO, Schweiz µg/Tag
Säuglinge
0 bis unter 4 Monate 40 50
4 bis unter 12 Monate 80 50
Kinder und Jugendliche    
1 bis unter 4 Jahre 100 90
4 bis unter 7 Jahre 120 90
7 bis unter 10 Jahre 140 120
10 bis unter 13 Jahre 180 120
13 bis unter 15 Jahre 200 150
15 bis unter 19 Jahre 200 150
Erwachsene    
19 bis unter 25 Jahre 200 150
25 bis unter 51 Jahre 200 150
51 bis unter 65 Jahre 180 150
65 Jahre und älter 180 150
Schwangere 230 200
Stillende 260 200

Wann brauchst du Jod besonders?

Einen erhöhten Bedarf haben beispielsweise Schwangere und Stillende. Jod ist u. a. wichtig für die Entwicklung des embryonalen Nervensystems. Bei Neugeborenen kann ein Jodmangel sogar tödlich enden. Ob eine zusätzliche Jod-Supplementierung während der Schwangerschaft und Stillzeit notwendig ist, sollten (werdende) Mütter mit ihrem Arzt absprechen.9 Veganer sollten ebenfalls auf eine ausreichende Jodzufuhr achten, da sie ernährungsbedingt auf Jodquellen wie Seefisch und Milch sowie Milchprodukte verzichten. Sie sollten bei Bedarf ein Jodpräparat einnehmen, sofern ihr Arzt ihnen dazu rät.10 Darüber hinaus haben Raucher ein erhöhtes Risiko, einen Jodmangel zu entwickeln. Denn das in den Zigaretten enthaltene Thiocyanat hindert die Schilddrüse daran, Jod aufzunehmen.11

Wie entsteht ein Mangel an Jod und wie äußert sich dieser?

Jodmangel ist hierzulande weitverbreitet. Laut Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist in Deutschland rund jeder dritte Erwachsene nicht ausreichend mit Jod versorgt. Bei Kindern erhalten sogar 44 Prozent nicht genügend Jod. Der Grund: Die deutschen Böden enthalten nicht genug von diesem Mineralstoff, weshalb heimische Agrarprodukte einen geringen Jodgehalt aufweisen.12 Ein sich schleichend entwickelnder Jodmangel kann eine ganze Reihe unspezifischer Symptome hervorrufen, darunter Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und eine gesteigerte Kälteempfindlichkeit. Hält der Jodmangel über einen längeren Zeitraum an, kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen, es bildet sich ein Kropf.13

Was passiert bei einer Überdosierung von Jod?

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gilt in Deutschland eine maximale Aufnahme von 500 Mikrogramm Jod pro Tag als noch als sicher.14 Dieser Wert wird ernährungsbedingt normalerweise nicht überschritten, lediglich beim Verzehr stark jodhaltiger Algenprodukte ist Vorsicht geboten.15 Ein Jodüberschuss ist also in der Regel auf die Einnahme jodhaltiger Präparate zurückzuführen. Mögliche Folgen können eine vermehrte Speichelproduktion, Verdauungs­störungen und Hautausschlag sein. Und: Auch bei einer extremen Jodüberversorgung kann sich, genau wie bei Jodmangel, ein Kropf entwickeln. 16

In welchen Lebensmitteln ist besonders viel Jod enthalten?

Insbesondere Meeresalgen enthalten viel Jod. Darüber hinaus sind Seefisch, Milch und Eier gute Jodquellen, sofern die Tiere entsprechend gefüttert wurden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zudem, in der Küche jodiertes Speisesalz zu verwenden.17

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Dieser Lexikon-Eintrag beruht auf sorgfältig recherchierten Quellen:

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